Kosten für den Treppenlift sparen – Was zahlt die Krankenkasse?

Die Investition in einen Treppenlift stellt für den Großteil derer, die auf dessen Hilfe angewiesen sind, keine leicht zu meisternde finanzielle Hürde dar.

Zurecht kommt deshalb häufig die Frage auf, ob und in welchem Maße die Krankenkassen körperlich beeinträchtigte Menschen und deren Angehörige dabei unterstützt.

Um diesbezüglich Klarheit zu schaffen, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Punkte rund um die Thematik  aufgegriffen und beantworten unter anderem die Fragen, wann Sie für eine Förderung der Kasse zulässig sind, wie hoch die Zuschüsse ausfallen und wie Sie die bestmögliche Bezuschussung herausholen können. 

Voraussetzungen für Zuschüsse der Krankenkasse

Die Liste der Voraussetzungen, um von den Krankenkassen einen Zuschuss für den Kauf eines Treppenlifts zu erhalten, beschränkt sich tatsächlich auf nur einen Punkt.

Mindestens einer der Bewohner des betroffenen Wohnobjektes muss über die Pflegestufe 1 oder einen höheren Grad aufweisen – das wars dann auch schon.

• Falls Sie oder Ihr Angehöriger noch nicht über einen anerkannten Pflegegrad verfügen, können Sie eine entsprechende Begutachtung jederzeit bei der Pflegekasse Ihrer Krankenkasse beantragen. 
• Dabei können Sie sich außerdem von Ihrem Arzt oder Ihrem Pflegedienst unter die Arme greifen lassen.
• Nach Einreichung des Antrages wird sich ein Gutachter vor Ort von der Notwendigkeit eines Pflegegrades für die betroffene Person überzeugen – nach etwa fünf Wochen können Sie diesbezüglich mit einer Antwort rechnen. 

Wichtig: Der Pflegegrad muss offiziell ausgeschrieben sein, bevor Sie die Förderung Ihrer Krankenkasse beantragen können.

Sollten Sie weitere Informationen rund um die Beantragung einer Pflegestufe benötigen, empfehlen wir den ausführlichen Leitfaden der Verbraucherzentrale rund um das Thema. 

Höhe der Zuschüsse

Sobald Sie oder Ihr Angehöriger die entsprechende Formalität in Form der Pflegestufe 1 erfüllen, geht es jetzt natürlich mit dem spannenden Teil weiter: Wie viel zahlt die Krankenkasse nun eigentlich?

Das lässt sich für den Einzelfall pauschal nicht genau sagen, grundsätzlich gilt aber folgende Staffelung der Pflegekassen für die finanzielle Förderung wohnumfeldverbessernder Maßnahmen :

• Der Maximalzuschuss pro Person mit PS 1 liegt bei 4.000 €. 
• Ein Ehepaar, welches beidseitig über den entsprechenden Grad verfügt, kann eine Förderung von bis zu 8.000 € erhalten.
• Der absolute Höchstbetrag liegt bei 16.000 € und greift dann, wenn vier oder mehr Bewohner des mit einem Lift auszustattenden Wohnobjektes die Grundvoraussetzung erfüllen. 

Mehrere Faktoren spielen eine Rolle im Bezug darauf, wie hoch der Zuschuss der Krankenkasse im Einzelfall ausfällt – Im übernächsten Absatz verraten wir Ihnen deshalb, wie Sie die bestmögliche Förderung erhalten. 

Fördert die Krankenkasse auch Miete und Gebrauchtkauf?

Kurz gesagt: Ja. Solange auch hier wieder einer der Bewohner über einen Pflegegrad verfügt, ist dies möglich.

Allerdings lassen sich diesbezüglich noch schwieriger Pauschalaussagen über die tatsächliche Höher der so gewährten Zuschüsse treffen – der Weg zur bestmöglichen Finanzierung ist aber der gleiche. 

So bekommen Sie den bestmöglichen Zuschuss

Egal, welchen Lifttyp Sie benötigen und ob Sie diesen neu oder gebraucht kaufen oder auch mieten möchten – um eine optimale Förderung zu erhalten, sollten Sie Ihrer Krankenkasse eine breite Auswahl an Kostenvoranschlägen vorlegen. 

• Der einfachste Weg, konkrete Voranschläge für Treppenlifte zu erhalten, besteht in der Nutzung von Vergleichsportalen – dort haben Sie schnell eine große Auswahl an Anbietern samt Kundenbewertungen zur Hand.
• Hier empfehlen wir zudem die Nutzung mehrerer Portale, da nicht alle Anbieter gleichermaßen auf allen Seiten vertreten sind.
• Alternativ können Sie natürlich auch selber nach Händlern und Anbietern recherchieren und den unmittelbaren Kontakt aufnehmen – sehen Sie sich dabei aber besonders vor unseriösen Anbietern vor.

Die Stiftung Warentest schlägt in Ihrem hauseigenen Ratgeber zum Thema Treppenlifte einen ähnlichen Tonus an und schreibt: „Holen Sie immer mehrere Angebote ein. Häufig ergeben sich Preisdifferenzen durch unterschiedliche technische Lösungen.“

Treppenlift-Abzocke – Vermeiden Sie schwarze Schafe

Leider schreckt der Umstand, dass es sich bei Treppenliften um eine erhebliche Verbesserung des Lebensstandards  für körperlich beeinträchtigte Personen handelt, Betrüger nicht davon ab, auch hier ihre Maschen abzuziehen.

Damit Sie solchen schwarzen Schafen nicht zum Opfer fallen, wollen wir Ihnen an dieser Stelle die diesbezüglich wichtigsten Warnsignale mit auf den Weg geben. 

• Sollten Sie unmittelbar nach einer unverbindlichen Anfrage unverhältnismäßig viele Anrufe, Mails oder sonstige Benachrichtigungen von einem Anbieter bekommen, ist das definitiv eine rote Flagge – seien Sie da äußerst vorsichtig.
• Einhergehend damit und ebenso ein deutliches Warnsignal sind zeitlich begrenzte Rabattaktionen, mit denen man Druck auf Sie ausüben möchte. 
• Über alle Maßen skeptisch sollten Sie zudem auch dann sein, wenn Ihnen verfrüht Vorschläge für eine Anzahlung unterbreitet werden, bevor überhaupt eine Inspektion Ihres Wohnobjektes samt Kundenberatung stattgefunden hat – das ist unseriös und deutet darauf hin, dass Sie es mit einem schwarzen Schaf zu tun haben. 
• “Made in Germany” ist nicht gleich “Made in Germany” – viele Betrüger nutzen diese Produktbeschreibung, um Vertrauen in Ihnen zu wecken. Prüfen Sie deshalb, ob der entsprechende Lift auch tatsächlich aus einer deutschen Produktion stammt und falls dem nicht so sein sollte – schnell einen neuen Anbieter suchen. 

Zum Abschluss muss natürlich auch hier erwähnt werden, dass Sie jeden potentiellen Anbieter mit einer entsprechenden Recherche nochmal genauer unter die Lupe nehmen sollten, bevor Sie ihn kontaktieren.

So stehen Ihre Chancen optimal, bereits in erster Instanz gar nicht erst mit Betrügern in Verbindung zu treten. 

Treppenlift-Förderung der Krankenkasse – Das Fazit

Die Frage, ob Sie eine finanzielle Förderung von Ihrer Krankenkasse erwarten können, ist schnell und eindeutig beantwortet, falls Sie bereits über einen Pflegegrad verfügen. Sollte dem nicht so sein, sollten Sie schnell eine entsprechende Begutachtung beantragen. Nur so haben Sie auch Anspruch auf einen Zuschuss. 

Ganz wichtig und an dieser Stelle nochmal betont: Holen Sie sich zahlreiche verschiedene Angebote ein. Ein breites Portfolio erhöht Ihre Chancen auf eine ideale Förderung der Krankenkasse. Außerdem hilft die Kontaktaufnahme mit mehreren Anbietern Ihnen auch dabei, schwarze Schafe zu vermeiden.

Diese fallen im direkten Vergleich auf und können von Ihnen dann ganz einfach ignoriert werden. Also: Angebote einholen, Ihrer Krankenkasse vorlegen und damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.